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gewhlt. Die andern gaben ihre Stimmen dem Herzog Ludwig von Bayern. Weil keiner von ihnen freiwillig auf die Krone verzichten wollte, kam es Zum Kriege zwischen den beiden Gegenknigen. Leopold, die Blume der Ritterschaft genannt, war ein treuer Bundesgenosse seines Bruders Friedrich. Aber in der entscheidenden Schlacht bei Mhldorf (1322) war er mit seinen Truppen noch nicht angekommen. Friedrich nahm trotzdem die Herausforderung Ludwigs von Bayern an. Lange schwankte der Sieg vom einen zum andern. Pltzlich erschien im Rcken der sterreicher eine neue Reiterschar. Alle meinten, es wre Leopold mit den Seinigen. Allein es war der Burggraf Friedrich von Nrnberg, ein Hohenzoller, der treue Bundesgenosse Ludwigs von Bayern. Jetzt war die Schlacht verloren, und Friedrich mute sich nach tapferer Gegenwehr dem Burggrafen von Nrnberg gefangen geben. Er wurde von Ludwig auf die feste Bnrg Transnitz gebracht.
Aber während Friedrich gefangen sa, setzte Leopold den Krieg fr ihn fort. Ludwig geriet dadurch so sehr in Bedrngnis, da er den Frieden suchte. Er begab sich deshalb nach Trausnitz zu seinem Gefan-genen, der durch eine dreijhrige Kerkerhaft ganz trbsinnig geworden war. Er hatte keinen andern Wunsch, als zu seiner treuen Gemahlin Elisabeth zurckzukehren, die sich aus Gram um ihn blind geweint hatte. Gern verzichtete er auf den Thron und versprach auch, seinen Bruder Leopold zu bewegen, den Krieg aufzugeben. Gegen dieses Ver-sprechen wurde er freigelassen. Aber als er nach Hanse kam, fand er, da sein Bruder Leopold von solchem Hasse gegen Ludwig erfllt war, da es ihm unmglich war, sein Versprechen zu erfllen. Deshalb kehrte er, treu dem gegebenen Worte, zu Ludwig in die Gefangenschaft zurck. Dieser war der solchen Edelmut und solche Treue tief gerhrt. Er erinnerte sich an ihre Jugendfreundschaft, drckte ihn ans Herz und nannte ihn Bruder. Von nun an wohnten, aen und schliefen sie zusammen. Sie teilten sich in die Regierung des Reiches, und wenn einer abwesend war, besorgte der andere die Geschfte. So lebten und herrschten sie als Brder zusammen, bis Friedrich schon im Jahre 1330 starb. Ludwig aber regierte noch siebenzehn Jahre lang.
19. Die Städte.
Entstehung. In den ltesten Zeiten wohnten die Deutschen nicht zusammen in Stdten, sondern einzeln auf Gehften. Dort war jeder auf sich selbst angewiesen, und es gab noch keine Handwerker. Jeder war sein eigener Bcker und Fleischer, sein eigener Schuhmacher und Schneider, sein eigener Schmied und Zimmermann. Selbst Karl der Groe
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siebenzehn Jahre alt, erhielt er von seiner Mutter die Knigreiche Spanien, Neapel und Sardinien. Zu Spanien aber gehrte damals noch das eben entdeckte schtzereiche Amerika. Von seinem Vater erbte er fter-reich und die dazu gehrigen Lnder, so da man mit Recht sagen konnte, in seinem Reiche gehe die Sonne nicht unter. Als nun sein Grovater Maximilian gestorben war, trachtete Karl V. auch noch nach der deutschen Kaiserkrone. Aber die deutschen Fürsten frchteten seine groe Macht.
Auch bewarb sich zu gleicher Zeit Franz I., König vonfrankreich,um die deutschekroue und sparte weder Geld noch Ver-sprechungen, um die Kurfrsten fr sich zu gewinnen. Alleindiesewollten keinen Franzosen zumkaiser haben, und so bertrugen .sie die Krone Karl V., der ihnen auch schon von Maxi-milian empfohlen worden war. Weil aber Franz I.eifer-schtig war und sich von Karls Lndern eingeengt
.26. Mv. fhlt-,Im-zzum
Kriege zwischen
den beiden Fürsten. Franz I. wurde bei Pavia geschlagen und nach tapferer Gegenwehr gefangen genommen. In einem Vertrage (zu Madrid) verzichtete er auf seine Ansprche, begann aber nach seiner Freilassung den Krieg von neuem. Die Kmpfe dauerten noch zwanzig Jahre, aber schlielich mute Franz I. alle seine Ansprche aufgeben.
Die Bauernkriege (1525). In die Regierungszeit Karls V. fallen die blutigen Bauernkriege. Die Bauern lebten damals in sehr bedrngter Lage. Sie waren nicht freie Herren auf eigenem Grund und
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Extrahierte Ortsnamen: Spanien Neapel Sardinien Spanien Amerika Pavia Madrid
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sorgten fr das Wohl des Landes. Sie frderten sowohl die Landwirtschaft als auch den Handel. Straen, Kanle, Brcken und Fabriken wurden gebaut. Dadurch vermehrte sich der Wohlstand der Bewohner, und das Land wurde vergrert durch einen Teil des Elsasses.
Ludwigs Xiv. Regierung und Hofhaltung zu Versailles. Um diese Zeit herrschte der Frankreich König Ludwig Xiv. Als sein Vater starb, war er erst fnf Jahre alt. Deshalb fhrten fr ihn die Regierung seine Mutter und sein Minister Mazarin. Aber als man ihn nach dem Tode Mazarins fragte, an welchen Minister man sich jetzt zu wenden habe, antwortete er: An mich!" Ludwig Xiv. war ein sehr Pracht-liebender König. Er vergrerte und verschnerte Frankreichs Hauptstadt Paris. (Sine de Gegend in der Nhe von Paris verwandelte er mit einem Aufwand von vielen Millionen in ein wahres Paradies. Hier baute er sein prachtvolles Lustschlo Versailles. Um dasselbe befanden sich herrliche Parkanlagen, die mit Grotten, Marmorfiguren und Springbrunnen geschmckt waren. In dem Schlosse waren prchtige Sle und Gnge. An den Wnden hingen kostbare Gemlde, auf denen berhmte Knstler die Taten des Knigs verherrlicht hatten. Dichter und Schriftsteller lebten an seinem Hofe und verkndigten den Ruhm des Herrschers. Ein Fest folgte dem andern, und der Ruhm des Hofes von Versailles ver-breitete sich in allen Landen. Die Zeit Ludwigs Xiv. wurde Frankreichs goldenes Zeitalter genannt.
Ludwigs Xiv. Kriege. Ludwig Xiv. hat auch viele Kriege gefhrt. Man nennt sie Raubkriege. Den ersten Raubkrieg fhrte er gegen die spanischen Niederlande, auf die er Ansprche erhob im Namen seiner Gemahlin. Diese war nmlich eine spanische Prinzessin, hatte aber vor der Ehe auf ihr Erbrecht verzichtet. Weil sich Holland, England und Schweden zu einem Bndnisse gegen Ludwig zusammentaten, mute er den Frieden zu Aachen schlieen. Dennoch gewann er Lille und einige andere Grenzfestungen. Den zweiten Raubkrieg fhrte er gegen Holland, den deutschen Kaiser, den Groen Kurfrsten von Brandenburg und gegen Spanien. Spanien mute ihm die Freigrafschaft Burgund abtreten. Im dritten Raubkriege fiel er in die Pfalz ein. Die pflzische Prinzessin Elisabeth Charlotte, genannt Liselotte, war nmlich mit Ludwigs Bruder Philipp vermhlt. Obgleich auch diese vor ihrer Vermhlung aus das Land verzichtet hatte, fiel Ludwigs Heer in die Pfalz ein, um sie zu einer Wste zu machen. Viele Städte und Drfer sanken in Schutt und Asche. Heidelberg mit seinem prchtigen Schlosse wurde zerstrt; in Speyer wurde sogar die Kaisergruft geffnet und geschndet. Sogar im Frieden raubte Ludwig Städte und Lnder. Das deutsche Land Elsa
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gewhlt. Die andern gaben ihre Stimmen dem Herzog Ludwig von Bayern. Weil keiner von ihnen freiwillig auf die Krone verzichten wollte, kam es zum Kriege zwischen den beiden Gegenknigen. Leopold, die Blume der Ritterschaft genannt, war ein treuer Bundesgenosse seines Bruders Friedrich. Aber in der entscheidenden Schlacht bei Mhldorf (1322) war er mit seinen Truppen noch nicht angekommen. Friedrich nahm trotzdem die Herausforderung Ludwigs vou Bayern an. Lange schwankte der Sieg vom einen zum andern. Pltzlich erschien im Rcken der sterreicher eine neue Reiterschar. Alle meinten, es wre Leopold mit den Seinigen. Allein es war der Burggraf Friedrich von Nrnberg, ein Hohenzoller, der treue Bundesgenosse Ludwigs von Bayern. Jetzt war die Schlacht verloren, und Friedrich mute sich nach tapferer Gegenwehr dem Burggrafen von Nrnberg gefangen geben. Er wurde von Ludwig auf die feste Bnrg Transnitz gebracht.
Aber während Friedrich gefangen sa, setzte Leopold den Krieg fr ihn fort. Ludwig geriet dadurch so sehr in Bedrngnis, da er den Frieden suchte. Er begab sich deshalb nach Transnitz zu seinem Gefan-gelten, der durch eine dreijhrige Kerkerhaft ganz trbsinnig geworden war. Er hatte keinen- andern Wunsch, als zu seiner treuen Gemahlin Elisabeth zurckzukehren, die sich aus Gram um ihn blinb geweint hatte. Gern verzichtete er auf dett Thron und versprach auch, seinen Bruder Leopold zu bewegen, den Krieg aufzugeben. Gegen dieses Ber* sprechen wurde er freigelassen. Aber als er nach Hause kam, fand er, da sein Bruder Leopold von solchem Hasse gegen Ludwig erfllt war, da es ihm unmglich war, sein Versprechen zu erfllen. Deshalb kehrte er, treu dem gegebenen Worte, zu Ludwig in die Gefangenschaft zurck. Dieser war der solchen Edelmut und solche Treue tief gerhrt. Er erinnerte sich an ihre Jugendfreundschaft, drckte ihn ans Herz und nannte ihn Bruder. Von nun an wohnten, aen und schliefen sie zusammen. Sie teilten sich in die Regierung des Reiches, und wenn einer abwesend war, besorgte der andere die Geschfte. So lebten und herrschten sie als Brder zusammen, bis Friedrich schon im Jahre 1330 starb. Ludwig aber regierte noch siebenzehn Jahre lang.
34. Die Städte.
Entstehung. In den ltesten Zeiten wohnten die Deutschen nicht zusammen in Stdten, sondern einzeln auf Gehften. Dort war jeder auf sich selbst angewiesen, und es gab noch keine Handwerker. Jeder war sein eigener Bcker und Fleischer, sein eigener Schuhmacher und Schneider, sein eigener Schmied und Zimmermann. Selbst Karl der Groe
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siebenzehn Jahre alt, erhielt er von seiner Mutter die Knigreiche Spanien, Neapel und Sardinien. Zu Spanien aber gehrte damals noch das eben entdeckte schtzereiche Amerika. Von seinem Vater erbte er sterreich und die dazu gehrigen Lnder, so da man mit Recht sagen konnte, in seinem Reiche gehe die Sonne nicht unter. Als nun sein Grovater Maximilian gestorben war, trachtete Karl V. auch noch nach der deutschen Kaiserkrone. Aber die deutschen Fürsten frchteten seine groe Macht.
Auch bewarb sich zu gleicher Zeit Franz I., König vonfrankreich,nm die deutsche Krone und sparte weder Geld noch Ver-sprechungen, um die Kurfrsten fr sich zu gewinnen. Alleindiesewollten keinen Franzosen zum Kaiser haben, und so bertrugen sie die Krone Karl V., der ihnen auch schon von Maximilian empfohlen worden war. Weil aberfranzl.eifer-schtig war und sich von Karls Lndern eingeengt fhlte, kam es zum Kriege zwischen
den beiden Fürsten. Franz I. wurde bei Pavia geschlagen und nach tapferer Gegenwehr gefangen genommen. In einem Vertrage (zu Madrid) verzichtete er auf seine Ansprche, begann aber nach seiner Freilassung den Krieg von neuem. Die Kmpfe dauerten noch zwanzig Jahre, aber schlielich mute Franz I. alle seine Ansprche aufgeben.
Die Bauernkriege (1525). In die Regierungszeit Karls V. fallen die blutigen Bauernkriege. Die Bauern lebten damals in sehr bedrngter Lage. Sie waren nicht freie Herren auf eigenem Grund und
Abb. 34. Karl V.
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sorgten fr das Wohl des Landes. Sie frderten sowohl die Landwirtschaft als auch den Handel. Straen, Kanle, Brcken und Fabriken wurden gebaut. Dadurch vermehrte sich der Wohlstand der Bewohner, und das Land wurde vergrert durch einen Teil des Elsasses.
Ludwigs Xiv. Regierung und Hofhaltung zu Versailles. Um diese Zeit herrschte der Frankreich König Ludwig Xiv. Als sein Vater starb, war er erst fnf Jahre alt. Deshalb fhrten fr ihn die Regierung seine Mutter und sein Minister Mazarin. Aber als man ihn nach dem Tode Mazarins fragte, an welchen Minister man sich jetzt zu wenden habe, antwortete er: An mich!" Ludwig Xiv. war ein sehr Pracht-liebender König. Er vergrerte und verschnerte Frankreichs Hanptstadt Paris. Eine de Gegend in der Nhe von Paris verwandelte er mit einem Aufwand von vielen Millionen in ein wahres Paradies. Hier baute er sein prachtvolles Lustschlo Versailles. Um dasselbe befanden sich herrliche Parkanlagen, die mit Grotten, Marmorfiguren und Springbrunnen geschmckt waren. In dem Schlffe waren prchtige Sle und Gnge. An den Wnden hingen kostbare Gemlde, aus denen berhmte Knstler die Taten des Knigs verherrlicht hatten. Dichter und Schriftsteller lebten an feinem Hofe und verkndigten den Ruhm des Herrfchers. Ein Fest folgte dem andern, und der Ruhm des Hofes von Versailles ver-breitete sich in allen Landen. Die Zeit Ludwigs Xiv. wurde Frankreichs goldenes Zeitalter genannt.
Ludwigs Xiv. Kriege. Ludwig Xiv. hat auch viele Kriege gefhrt. Man nennt sie Raubkriege. Den ersten Raubkrieg fhrte er gegen die spanischen Niederlande, auf die er Ansprche erhob im Namen seiner Gemahlin. Diese war nmlich eine spanische Prinzessin, hatte aber vor der Ehe auf ihr Erbrecht verzichtet. Weil sich Holland, England und Schweden zu einem Bndnisse gegen Ludwig zusammentaten, mute er den Frieden zu Aachen schlieen. gwnntfj gptnnnn pr 9itfp ander^Grulzfestungen. Den zmpitpn fhrt? er gegen Ho stand ^
den deutschen Kaiser, den Groen Kurfrsten von Brandenburg und gegen Spanien. Spanien mute ihm die Freigrafschaft Burgund abtreten. Im dritten Raubkriege fiel er in die Pfalz ein. Die pflzische Prinzessin Elisabeth Charlotte, genannt Liselotte,' war nmlich mit Ludwigs Bruder Philipp vermhlt. Obgleich auch diese vor ihrer Vermhlung auf das Land verzichtet hatte, fiel Ludwigs Heer in die Pfalz ein, um sie zu einer Wste zu machen. Viele Städte und Drfer sanken in Schutt und Asche. Heidelberg mit seinem prchtigen Schlosse wurde zerstrt; in Speyer wurde sogar die Koifergruft geffnet und geschndet. Sogar im Frieden raubte Ludwig Städte und Lnder. Das deutsche Land Elsa
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stie sie sich in die Brust und ri im Falle ihre Trger mit nieder. Durch die so gebildete Lcke (Gasse") drangen dann die Schweizer ein und schmetterten mit Morgensternen (Stachelkeulen) und Hellebarden (Hellbarten Axtlanzen) die Ritter nieder. Viele derselben erstickten in den Rstungen. Leopold suchte den ehrlichen Tod im Kampfe, wenige nur entkamen, da die Knechte mit den Pferden aus Angst entflohen waren. (Seit 1864 ehrt ein Granitblock das Andenken der That.) Auch spter noch hatten die Schweizer schwere Kmpfe um ihre Freiheit, besonders gegen Herzog Karl den Khnen von Burgund, den sie bei Gran-son und Murten 1476 und bei Nanzig (Nancy) 1477 schlugen; in letzterer Schlacht floh Karl und fand den Tod. Von da an wahrten die Schweizer ihre Unabhngigkeit, welche auch im Westflischen Frieden 1648 ausdrcklich besttigt wurde.
26. Ludwig der ayer und Friedrich der Schne.
(131447.)
1. Deutschland nach Wibrecht I. Unter den vielen Bewerbern um die deutsche Krone wurde 1308 ein edler und frommer, tapferer und hochgebildeter Herr, aber ein Auslnder, gewhlt, Heinrich Vii. von Lurenburg (13081313). Fr Deutschland that er fast nichts. Sein Sohn Johann wurde durch Wahl König von Bhmen 1310, und dadurch kam das Lnxenburgische Hans zu einer be-deutenden Macht. Ein Zug nach Italien hatte keinen Erfolg, das Klima und die Strapazen rafften ihn dort, 51 Jahre alt, dahin. Nun strebte wieder ein Habsburger nach der Krone, Albrechts I. Sohn, Friedrich der Schne von sterreich; er erhielt aber nur zwei Stimmen, während die Luxenburger Partei auf den Herzog Ludwig von Oberbayern fnf Stimmen vereinte. So war offenbar Ludwig der rechtmige Herr; aber ein achtjhriger Brgerkrieg entstand zwischen den beiden Gegenkaisern, welche mit einander verwandt und in der Jugend befreundet waren.
2. Ludwig der Sayer und Friedrich der Schne. Ludwig war tapfer und bei den Soldaten beliebt, dabei aber unbestndig und lie sich leicht von andern bestimmen. Ihm hingen die meisten Fürsten und Städte, sowie die Schweizer an. Friedrich hingegen war edelmtig und durch Vorzge des Krpers und des Geistes ausgezeichnet, auch hatte er in seinem Bruder Leopold einen tchtigen Heerfhrer und Ratgeber. Die Entscheidung fiel (1322) bei Mh ldorf auf der Ampfiuger Heide (sdstlich von-Landshnt, am Inn), in der letzten groen Ritterschlacht auf deutschem Boden, die ohne Feuerwaffen geschlagen wurde. Friedrich erwartete die Ankunft seines Bruders nicht, kmpfte auch, in goldener Rstung, allen kenntlich, im Vordertreffen, während sich Ludwig klug zurckhielt und dem Burggrafen Friedrich von Zollern und dem Siegfried Schweppermauu aus Nrnberg die Fhrung berlie. Durch
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Extrahierte Ortsnamen: Burgund Westflischen Deutschland Lurenburg Deutschland Italien Heide Nrnberg
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einen in Fragen und Antworten abgefaten Leitfaden der Glaubenslehre, abfate, wie den groen Katechismus zuvor fr Geistliche und Lehrer.
7. Oltyers Tod. Luther sah mit Bangen voraus, da der kurz oder lang ein Religionskrieg entflammt werde, und bat oft Gott, ihn vorher zu sich zu nehmen. Er erlebte auch den Ausbruch der Feindseligkeiten nicht. Zu Anfang des Jahres 1546 wurde er nach Eisleben gerufen, um Strei-tigkeiteu zwischen den Grafen von Mansfeld zu schlichten. Schon unterwegs fhlte er sich krank, schrieb aber noch mehrere trstliche Briefe von Eisleben an feine Frau nach Wittenberg. Am 17. Februar jedoch wurde sein Zustand schlimmer, und er sagte zu seinen Freunden: Ich bin hier zu Eis-leben geboren; wie, wenn ich hier sterben sollte?" Er betete noch inbrnstig und entschlief in der Nacht (17. Februar 1546). Seine Leiche wurde auf Befehl des Kurfrsten unter allgemeiner Teilnahme nach Wittenberg ge-bracht und in der Schlokirche vor dem Altare beigesetzt. Melanchthon berlebte den Freund noch vierzehn Jahre und fand (1560) seine Ruhesttte an seiner Seite.
4. Kaiser Karl V.
(15191556.)
1. Hie Kaiserwahl 1519. Der Kaiser Maximilian hatte es nicht durch-setzen knnen, da sein Enkel Karl ihm als rmischer König" zur Seite gesetzt und dadurch zur Nachfolge bestimmt wrde. Als er 1519 starb, bewarben sich die drei mchtigsten; Herrscher Europas um die Kaiserkrone: Franz I., König von Frankreich, Heinrich Viii., König von England, und Karl I., König von Spanien und Neapel und Erbherr in Ostreich und den Niederlanden. Heinrich Viii. trat aber bald zurck, und nun schien der allerchristlichste König" von Frankreich die meiste Aussicht zu haben; fr ihn waren auch die meisten Fürsten durch reiche Spenden und noch reichere Versprechungen gewonnen. Auch war er als tapfer bekannt, und zudem glaubte mau, er werde dem Papste angenehm sein. Am liebsten htte man allerdings einen deutschen Fürsten zum Kaiser erhoben. Als aber zuerst Kurfürst Joachim vou Brandenburg und dann Kurfürst Friedrich der Weise von Sachfen-Wittenberg eine Wahl ablehnten, und der Papst samt diesen sich eifrig fr Karl von Spanien erklrten, fo war deffen Wahl rafch gesichert. Er war freilich ein auslndischer Herrscher, in Gent geboren (1500), des Deutschen nicht mchtig und noch sehr jung; aber er stammte doch vterlicherseits von den Habsburgern und empfahl sich durch manche gewinnende Eigenschaften. So wurde er Mai 1520 unter groer Pracht in Aachen gekrnt. Er bewies sich spter stets als ein Mann von groen Gaben und von den besten Absichten und war ein ebenso vortrefflicher Staatsmann als Feldherr; auch rhmte man an seinem Charakter die
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Extrahierte Ortsnamen: Eisleben Mansfeld Eisleben Wittenberg Wittenberg Schlokirche Europas Frankreich England Spanien Neapel Ostreich Niederlanden Frankreich Brandenburg Sachfen-Wittenberg Gent Aachen
So waren die Aussichten fr Deutschlands Zukunft hchst unerfreulich; dagegen erhob sich Frankreich, wo der König die unumschrnkte Alleinherr-schast erlangte, zu innerer Blte aind schwang sich auch nach auen zur ersten europischen Gromacht empor, die lange Zeit auf die Geschicke des Abendlandes bestimmend einwirkte. Die Hoffnung der Deutschen beruhte aus ihrem Gottvertrauen, aus dem Glauben an die eigene Kraft, auf dem Brgerfleie, aber auch auf einem nrdlichen Staate, der durch das gott-begnadete Frstenhaus der Hohenzollern in den Stand gesetzt wurde, die Wacht fr Deutschland und die Fhrung derselben immer zielbewuter zu bernehmen.
14. Ludwig Xiv. von Frankreich.
11643-1715.)
1. Ludwig Xiil und seine Minister. Der Sohn und Nachfolger des guten Knigs" Heinrich Iv. war Ludwig Xiii. (16101643), ein achtjhriges Kind, als er zur Regierung kam Fr ihn bernahm seine Mutter-Maria von Medici, eine unbeliebte Fremde, die Regentschast; die eigentliche Staatsleitung war aber in den Hnden des Cardiuals Herzog von R i ch e-lieu, welcher.es als erster Minister (162442) dahin brachte, da das Knigtum in Frankreich unumschrnkt gebot. Vor allem nahm er den: Adel die Vorrechte und brach seine Festungen; auch den Hugenotten nahm er ihre Sicherheitspltze. Nach den Reichsstnden sragte er gar nicht, die-selben wurden seit 1614 auf 175 Jahre hinaus nicht mehr berufen, und das Parlament ward gezwungen, alle Befehle des Knigs gutzuheien. Das Hauptziel, dem er alle Krfte widmete, war die Demtigung Habs-burgs und die Vorherrschaft Frankreichs in Europa. Wer ihm da widerstrebte, wurde verfolgt, verhaftet oder hingerichtet. Seine Thatkraft war so unerbittlich, da er sich auch der die Gunst oder Ungunst des Knigs hinaussetzte, denn er wute, da er unentbehrlich und nicht zu strzen sei. Sein Nachfolger wurde der vvu ihm nach Frankreich herber-gezogene Sizilianer Mazarini (Mazarin), der schon jahrelang sein Lieb-lingsschler und Vertrauter war. Auch er hatte, dank seinem Gnner, den Kardinalspurpur erhalten, ohne je geistliche Weihen empfangen zu haben. Er war weniger groß und bedeutend als Richelieu, aber gewandter, listiger, selbstschtiger und habgieriger; dabei besa er einen eisernen Flei und ein scharfes Urteil der Menschen und Dinge. Auf Ludwig Xiil (f 1643) folgte ihm sein fnfjhriges Shnchen Ludwig.
2. Ludwig Xiv. unter der Vormundschaft (16431661). Whrend Ludwigs Minderjhrigkeit fhrte seine Mutter Anna von sterreich (Habsburg), Tochter Philipps Iii. von Spanien, die Regentschast; die Staatsgeschste aber leitete der Kardinal Mazarin als erster Minister.
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Extrahierte Personennamen: Ludwig_Xiv Ludwig Ludwig_Xiil Ludwig Heinrich_Iv Heinrich Ludwig_Xiii Ludwig Mutter-Maria_von_Medici Ludwig_Xiil Ludwig Ludwig Ludwig Ludwig_Xiv Ludwig Ludwigs_Minderjhrigkeit Ludwigs Philipps Philipps
Extrahierte Ortsnamen: Deutschlands Frankreich Deutschland Frankreich Frankreich Frankreichs Europa Frankreich Habsburg Spanien
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goldene Zeitalter der franzsischen Litteratur" oder das Jahrhundert Ludwigs Xiv. (Le Siecle de Louis Quatorze) nennt.
Damals lebten die Schauspieldichker Corneille und Racine, der Lustspieldichter Moli ere, der Verfasser von Spottgedichten und poetischen Briefen Boileau, der Fabel-dichter Lafontaine, der Prinzenerzieher Fenelon (Verfasser der Aventures de Tele-maque), der Kanzelredner Bossnet. der fromme Mathematiker und Naturforscher Blalse Pascal, die Maler Poussin und Clande Lorrain, der Garteukiiustler Le Not reu. a.
5. Ludwigs Kriege werden in der Geschichte Raubkriege" genannt, weil ihnen nicht einmal ein Schein von Recht zugrunde lag. ersten Kriege verlangte er Teile der spanischen Niederlande, indem er sich aus das Erbrecht seiner Frau berief, obwohl diese ausdrcklich vor der Ehe darauf verzichtet hatte. Da sich aber drei Mchte (Holland, England und Schweden) gegen ihn zu einem Bndnisse (Tripelallianz) vereinigten, ^ so begngte er sich im Frieden zu Aachen (1668) mit der Abtretung von Lille und einigen andern Festungen in den spanischen Niederlanden. Im zweiten Raubkriege bersiel er die Hollnder wegen ihrer Teilnahme an jenem Bndnisse, und nur der Hilfe des deutschen Kaisers, namentlich aber des Groen Kurfrsten dankten diese ihre Rettung. Dafr hetzte Ludwig die Schweden nach Brandenburg, sie wurden aber in der glnzenden schleicht bei Fehrbellin geschlagen (s.tz 18, 4). Spanien mute im Frieden von N y rn-wegen 1678 die Freigrafschaft Burgund und zwlf feste Pltze abtreten, und der Groe Kurfürst im Frieden von St. Germain 1679 den Schweden alle Eroberungen in Pommern zurckgeben. Nach dem Frieden fetzte Ludwig Wiedervereinigungskammern" (Chambres de reunion) ein, Gerichtshfe in Metz, Breisach, Besan^on und Touruay, welche unter dem Scheine von Recht frhere Besitzungen und Erbschaften der eben erworbenen Lnder wieder mit denselben vereinigen, d. h. Frankreich zusprechen sollten. Ferner raubte er mitten im Frieden 1681 Straburg i. E., während Kaiser und Reich von den Trken hart bedroht waren. Im dritten Raubkriege (168897) fiel er in die Pfalz ein; er berief sich dabei angeblich aus die Erbansprche der Pflzer Lifelotte", der Gemahlin feines Bruders, des Herzogs Philipp von Orleans, obwohl diese nichts davon wissen wollte. Und als sich England, Holland, Schweden, Brandenburg und das Deutsche Reich gegen den Ruhestrer verbanden, lie er nach Louvois Rat (de brtiler le Palatinat) die Pfalz und Wrttemberg furchtbar verheeren, um die Ostgrenze durch eine riesige Wste zu schtzen. Damals zerstrte Melac Heidelberg mit seinem herrlichen Schlosse, in Speyer wurde sogar die Kaisergruft geffnet und geschndet, Mannheim nebst zahlreichen Drfern niedergebrannt. In dem nun folgenden achtjhrigen Kriege blieb Frankreich im ganzen siegreich; zuletzt shrte die allgemeine Erschpfung zum Frieden von Ryswyk (Reisweik, in der Nhe des Haag 1697), in welchem
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TM Hauptwörter (100): [T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T35: [Dichter Zeit Gedicht Lied Dichtung Schiller Poesie Werk Goethe Sprache], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland]]
TM Hauptwörter (200): [T172: [Dichter Zeit Gedicht Schiller Werk Goethe Maler Dichtung Lied Hans], T79: [Ludwig Xiv Frankreich König Ludwigs Xvi Napoleon Xviii Xv. Philipp], T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier], T103: [England Krieg Frankreich Spanien Franzose Engländer Flotte Jahr Holland Frieden], T44: [Preußen Polen Brandenburg Provinz Land Schlesien Sachsen Pommer Friedrich Schweden]]
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